Drohnenanschlag auf US-Soldaten: Militär erkannte Angriff wohl zu spät (2025)

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Von: Bona Hyun, Nail Akkoyun

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Ein Drohnenangriff auf einen US-Außenposten in Jordanien fordert drei Todesopfer. Auch US-Republikaner wollen die Verantwortlichen zur Rechenschaft ziehen.

  • Iranische Milizen greifen US-Soldaten an: Iran weist Anschuldigung zurück
  • Drei US-Soldaten in Jordanien getötet: Biden kündigtVergeltungan
  • Dieser News-Ticker zum Angriff auf US-Truppen in Jordanien wird laufend aktualisiert.

Update vom 29. Januar, 22.55 Uhr: Eine Fehleinschätzung des US-Militärs könnte übereinstimmenden Medienberichten zufolge beim tödlichen Angriff proiranischer Milizen auf einen US-Stützpunkt in Jordanien eine Rolle gespielt haben. Unter anderem das Wall Street Journal, die New York Times und der Sender Fox News berichteten am Montag unter Berufung auf US-Regierungsvertreter, die feindliche Drohne der Attacke habe sich zeitgleich mit einer US-Überwachungsdrohne demStützpunkt genähert. Deshalb sei zunächst unklar gewesen, ob es sich um eine eigene oder feindliche Drohne gehandelt habe. In der Folge sei die Luftabwehr nicht sofort zumEinsatz gekommen, hieß es.

Zwei weitere Drohnen an Orten in der Nähe wurden den Berichten zufolge hingegen abgeschossen. Das Pentagon erklärte am Montag auf Nachfrage, der Vorfall werde derzeit noch untersucht.

Drohnenanschlag auf US-Soldaten: Militär erkannte Angriff wohl zu spät (1)

Update vom 29. Januar, 22.00 Uhr: Die US-Regierung hat nach dem tödlichen Angriff proiranischer Milizen auf US-Militär in Jordanien deutlich gemacht, keine Eskalation mit dem Iran zu suchen. „Wir sind nicht auf einen Krieg mit dem Iran aus. Wir suchen nicht den Konflikt mit dem Regime auf militärische Weise“, sagte der Kommunikationsdirektor des Nationalen Sicherheitsrats, John Kirby, am Montag in Washington. Man wolle keinen weiteren Krieg und keine Eskalation. „Aber wir werden das tun, was erforderlich ist, um uns zu schützen, um diese Mission fortzusetzen und um angemessen auf diese Angriffe zu reagieren.“

„Wir wissen, dass der Iran dahintersteckt“, sagte auch Pentagon-Sprecherin Sabrina Singh. Der Iran trage die Verantwortung, weil er diese Gruppen finanziere, die im Irak und in Syrien operierten und Angriffe auf US-Soldaten verübten. Biden war nach Angaben des Weißen Hauses sowohl am Sonntag als auch am Montag mit seinem Krisenstab im Situation Room, dem Einsatzzentrum im Westflügel des Weißen Hauses, zusammengekommen. Gefragt nach einem möglichen Vergeltungsschlag sagte Kirby: Die USA würden sich nach ihrem eigenen Zeitplan richten und auf eine Art und Weise vorgehen, wie sie der Präsident als Oberbefehlshaber für richtig halte.

„Gefährliche Eskalation“: Sorge um Konfrontation zwischen Amerika und Iran wächst

Update vom 29. Januar, 18.55 Uhr: Der führende Demokrat im Streitkräfteausschuss, Adam Smith, hat sich mit Besorgnis zu der Drohnenattacke in Jordanien geäußert. „Dies ist eine gefährliche Eskalation. Wir haben versucht, dafür zu sorgen, dass dieser Konflikt nicht eskaliert. Das bringt ihn viel näher an diesen Punkt“, zitiert der Sender CNN den Abgeordneten im Repräsentantenhaus. Die USA „müssen unbedingt reagieren“, der Präsident Biden arbeite bereits daran, so Smith. Eine Reaktion hänge aber auch unmittelbar mit der Situation in Israel und dem Gazastreifen zusammen, führte er aus.

Update vom 29. Januar, 17.27 Uhr: Verteidigungsminister Lloyd Austin drückte in seiner Eröffnungsrede am Montag vor einem Treffen mit Nato-Generalsekretär Jens Stoltenberg im Pentagon seine „Empörung und Trauer“ über die Tötung von drei US-Soldaten am Sonntag aus. „Der Präsident und ich werden keine Angriffe auf US-Streitkräfte dulden, und wir werden alle notwendigen Maßnahmen ergreifen, um die USA und unsere Truppen zu verteidigen“, betonte Austin. Zuvor hatte Präsident Biden Vergeltung nach dem Angriff in Jordanien angekündigt, bei dem drei US-Soldaten ums Leben gekommen waren.

Vergeltung aus USA? Iran erhöht Alarmstufe laut Medienberichten

Update vom 29. Januar, 14.10 Uhr: Nach dem Tod von 3 US-Soldaten in Jordanien infolge eines Angriffs von pro-iranischen Milizen bereitet sich der Iran auf einen möglichen US-Vergeltungsschlag auf iranischem Boden vor. Iranische Quellen teilten der Zeitung Araby al-Jadeed mit, die iranische Armee habe die Alarmstufe der Luftverteidigungskräfte im Land erhöht. Man unternehme die notwendigen Vorbereitungen gegen einen US-Angriff. „Wir denken nicht, dass sich die USA in ein derartiges Abenteuer stürzen werden“, ergänzten die Quellen gegenüber der Zeitung. Quellen der pro-iranischen „Widerstandsfront“ im Irak sagten im gleichen Bericht, man habe militärische Posten an der Grenze zwischen Syrien und Irak evakuiert.

Deutschland verurteilt tödlichen Angriff auf US-Soldat

Update vom 29. Januar, 12.23 Uhr: Deutschland hat den tödlichen Angriff auf US-Soldaten in Jordanien „auf das Schärfste“ verurteilt. Angesichts der ohnehin angespannten Lage in der Region sei ein solches Vorgehen „vollkommen unverantwortlich“, sagte ein Sprecher des Auswärtigen Amtes am Montag in Berlin. „Wir erwarten von Iran, endlich seinen Einfluss auf seine Verbündeten in der Region zu nutzen, damit es nicht zu einem unkontrollierten Flächenbrand kommt, an dem niemand ein Interesse haben kann.“

Irakischer „Widerstandsgruppe“ bekennt sich zu Angriff in Jordanien

Update vom 29. Januar, 10 Uhr: Ein Vertreter des sogenannten „Islamischen Widerstands“ im Irak, der vom Iran unterstützt wird, äußerte sich gegenüber der US-Zeitung The Washington Post. Der Vertreter übernahm die Verantwortung für den Angriff und sagte: „Wie wir bereits gewarnt haben, wird die Lage weiter eskalieren, falls die USA Israel weiter unterstützen.“ Alle US-Ziele und Interessen in der Region seien „legitime Ziele“, so der Vertreter. Die Drohungen aus den USA würden die Milizen nicht beeindrucken, betonte er außerdem: „Wir sind uns bewusst, welchen Weg wir gehen.“ Zuvor hatten die bewaffneten Gruppen im Kurznachrichtendienst Telegram eine Mitteilung veröffentlicht, in der sie die Verantwortung für die Attacke übernehmen.

Iranische Milizen greifen US-Soldaten an: Iran weist Anschuldigung zurück

Update vom 29. Januar, 7.00 Uhr: US-Präsident JoeBiden hat für den Angriff und den Tod von drei US-Soldaten eine pro-iranische Gruppe verantwortlich. gemacht „Während wir noch die Fakten zu diesem Angriff zusammentragen, wissen wir bereits, dass er von einer radikalen, vom Iran unterstützten militanten Gruppe ausgeführt wurde, die in Syrien und im Irak operiert“, erklärte er in Washington.

Der Iran wies jegliche Verbindung zu dem Angriff von sich. Die Anschuldigungen würden mit dem politischen Ziel erhoben, „die Realitäten in der Region umzukehren“, zitierte die staatliche Nachrichtenagentur Irna Außenamtssprecher Nasser Kanaani. Die Widerstandsgruppen in der Region erhielten keine Anweisungen aus dem Iran, betonte er. „Sie entscheiden über ihre Aktionen auf der Grundlage ihrer eigenen Prinzipien.“

Unterdessen wurden Rufe nach Vergeltungsmaßnahmen auch von US-Kongressmitgliedern der Republikaner laut. „Es ist an der Zeit, zielgerichtet und entschlossen auf die Angriffe zu reagieren“, sagte der republikanische Senator Roger Wickerin einer Erklärung in der Nacht zum Montag.

Drei US-Soldaten in Jordanien getötet: Biden kündigtVergeltungan

Update vom 29. Januar, 5.45 Uhr: Drei US-Soldaten sind nach Angaben des Weißen Hauses in Jordanien in der Nähe der syrischen Grenze bei einem Drohnenangriff proiranischer Milizen getötet worden. Gut zwei Dutzend weitere Soldaten wurden demnach verletzt. Der Anschlag sei „von radikalen, vom Iran unterstützten militanten Gruppen“ verübt worden, die in Syrien und im Irak operierten, teilte US-Präsident Joe Biden am Sonntag mit. Man sei allerdings noch dabei, die Fakten zu dem Angriff zusammenzutragen. Biden drohte: „Haben Sie keinen Zweifel – wir werden alle Verantwortlichen zur Rechenschaft ziehen, zu einem Zeitpunkt und in einer Weise, die wir wählen.“

US-Medien zufolge ist es das erste Mal seit Beginn des Gaza-Kriegs, dass US-Soldaten im Nahen Osten durch einen feindlichen Angriff getötet wurden. Wegen des Kriegs, der mit dem Überfall der islamistischen Hamas auf Israel am 7. Oktober begann, ist die Sicherheitslage in der gesamten Region angespannt. Die USA haben immer wieder betont, dass sie befürchten, dass sich der Konflikt im Nahen Osten zu einem regionalen Krieg ausweiten könnte.

Drei US-Soldaten bei Drohnenangriff in Jordanien getötet

Amman – Bei einem Drohnenangriff auf einen kleinen US-Außenposten in Jordanien sind drei Soldaten des US-Militärs getötet worden. Mindestens zwei Dutzend weitere Soldatinnen beziehungsweise Soldaten seien zudem verletzt. Dies berichtet unter anderem der Sender CNN. Es ist das erste Mal seit dem Beginn des Israel-Kriegs, dass Angehörige der US-Armee getötet wurden.

Laut offiziellen Angaben wurde die Drohne von Kämpfern abgefeuert werden, die vom Iran unterstützt werden – der Beschuss soll aus Syrien erfolgt sein. Das US-Zentralkommando bestätigte indes in einer Erklärung, dass bei einem einseitigen Drohnenangriff, der „auf einen Stützpunkt im Nordosten Jordaniens einschlug“, drei Militärangehörige getötet und 25 verletzt wurden. Die US-Streitkräfte sollen als Teil einer Beratungs- und Unterstützungsmission stationiert sein. Bislang ist unklar, warum die Luftabwehr der US-Army die Drohne nicht abfangen konnte.

„Vom Iran unterstützte militante Gruppen“ sollen hinter Anschlag stecken

Auch Joe Biden äußerte sich. Der Anschlag sei „von radikalen, vom Iran unterstützten militanten Gruppen“ verübt worden, die in Syrien und im Irak operierten, teilte der US-Präsident mit. Man sei noch dabei, die Fakten zu dem Angriff zusammenzutragen. Biden drohte: „Haben Sie keinen Zweifel – wir werden alle Verantwortlichen zur Rechenschaft ziehen, zu einem Zeitpunkt und in einer Weise, die wir wählen.“

Biden betonte, dass die USA „im Kampf gegen den Terrorismus“ zusammenstünden. „Heute ist das Herz der Amerikaner schwer“, erklärte Biden. „Diese Angehörigen des Militärs verkörperten das Beste, was unsere Nation zu bieten hat: Unerschütterlich in ihrer Tapferkeit“, sagte der Präsident weiter.

Unklarheit über Anschlag auf US-Außenposten: Eskalation im Gaza-Konflikt droht

Die Syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte berichtete, die Truppen des US-geführten Bündnisses hätten nahe der syrischen Grenze mit Jordanien und dem Irak eine Drohne proiranischer Milizen abgeschossen. Diese hätten versucht, den von US-Truppen genutzten Militärstützpunkt Al-Tanf anzugreifen. Die Beobachtungsstelle zählte seit Mitte Oktober mehr als 100 Angriffe auf Stützpunkte der Koalition in Syrien. Vereinzelt griffen US-Kräfte daraufhin auch Ziele pro-iranischer Milizen an.

Es blieb zunächst unklar, ob es am Sonntag mehrere Angriffe hintereinander auf den Stützpunkt gegeben hatte. Der Nachrichtensender Al-Dschasira zitierte wiederum einen jordanischen Regierungsvertreter, der sagte, der angegriffene US-Stützpunkt befinde sich außerhalb Jordaniens.

Die Tötung von drei US-Amerikanern nahe der Grenze zu Syrien stellt eine erhebliche Eskalation der bereits prekären Lage im Nahen Osten dar. Zuletzt hieß es aus den USA vermehrt, dass man nicht wolle, dass sich die ohnehin schon angespannte Situation rund um Israel und den Gazastreifen weiter ausweiten. (Mit Agenturmaterial)

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